Aktuelle Lehrveranstaltungen

Landschaftsarchitektur und Entwerfen


Sommer 2022

MASTERPROJEKT Der Berg ruft!

 

Thema und Anlass 

Die Alpen sind Sehnsuchtsort und naturgewaltige Landschaftsidylle Mitten in Europa. Dicht verwoben mit dem Kontinent dienen sie als Wahrzeichen, beliebtes Reiseziel und wichtiger infrastruktureller Durchgangsraum. Aber die Vorstellung der physisch und ideell stabilen Alpen wandelt sich: Denn Berge haben sich schon immer verändert — zwar nur langsam, aber stetig. Doch mit der Klimakrise und ansteigenden Temperaturen unterliegt der Alpenraum einer umfassenden und beschleunigten Metamorphose. Die mächtigen Alpengipfel sind in Wahrheit ein sensibler und dynamischer Organismus, dessen Veränderungen heute schneller denn je zu spüren und zu beobachten sind.

Allein in der Schweiz konnte in den letzten 30 Jahre eine deutliche Zunahme der Intensität und Häufigkeit von Steinschlägen, Muränen, Hochwasser und Hangrutschungen beobachtet werden (Bätzig 2005). Gleichzeitig locken die alpinen Landschaften neue Akteursgruppen in die Hochgebirge: mit ihren Potenzialen für erneuerbare Energien, Frischwassergewinnung oder biologische Ressourcen, sowie die in den nächsten Jahrzehnten durch den Gletscherrückzug entstehenden „neuen Seen“. Durch die bevorstehenden Klimaveränderungen verschieben sich Nutzungsansprüche, was ein großes Konfliktpotenzial birgt. Besonders in den heutigen Gletscherregionen ist es wichtig, die Idealbilder an denen man sich fast verzweifelt festzuhalten scheint, loszulassen. Ein Verständnis der Wandlungsprozesse, ihrer Beteiligten und möglicher Auswirkungen, sowie eine entwerferisch-gestalterische Haltung sind nun gefragt!

Das Projekt „Der Berg ruft! Klimafolgelandschaften entwerfen“ beschäftigt sich in den Phasen „Wandel verstehen & erklären“ und „Wandel weiterdenken & gestalten“ mit dem Alpenraum rund um Zermatt. Das Projekt stellt sich der Herausforderung, die komplexen Wandlungsprozesse und Akteursnetzwerke des Landschaftsraums zu durchdringen, zu visualisieren und kreative Zukunftsvisionen und Prozesse für eine Zukunft im Alpenraum aufzudecken. Ziel des Projektes ist eine kreative Auseinandersetzung mit Visionen für Klimafolgelandschaften und deren Kommunikation. Begleitet wird das Projekt durch Input-Vorträge der Betreuenden und eine mehrtägige Exkursion vor Ort.

Organisation 

Das Projekt richtet sich an Studierende im Master Landschaftsarchitektur, die sich intensiv mit Wandlungsprozessen als Folge der Klimakrise auseinandersetzen wollen.

Das Projekt findet wöchentlich mittwochs von 10:00 bis 13:00 Uhr im Container in der HH2 im Raum 019 statt. Auftakt ist am 20. April. Eine gemeinsame Exkursion in die Alpen vom 08. bis zum 14. Mai ist verbindlicher Teil des Projekts. Bis zu 14 Studierende können an dem Projekt teilnehmen.