


Sommer 2018
VERTIEFUNGSPROJEKT
Bei Dunkelheit betrachtet - Nachträume in Hannover
Wie müssten Plätze, Straßen, Gärten, Friedhöfe und Parks aussehen, damit man sie in den dunklen Tageszeiten (Abend, Nacht, früher Morgen) besser oder anders nutzen könnte? Welche Potentiale liegen für die Landschaftsarchitektur in der Nacht?
Architekten und Landschaftsarchitekten planen Häuser und Freianlagen zumeist für die Nutzung und Wahrnehmung während der hellen Tagesstunden. Architektur und Gestaltung orientieren sich damit in erster Linie an den überkommenen Aktivitätszeiten der Menschen: Was man bei Lichte betrachten kann, wird auch professionell gestaltet. Spätestens mit der Einführung des elektrischen Lichts in die moderne Welt haben sich aber Produktivitäts- und Aktivitätszeiten der Menschen grundlegend geändert. Menschen arbeiten arbeitsteilig rund um die Uhr, sie sind mobil, dehnen ihren Lebensradius immer selbstverständlicher auch in die Abend- und Nachtzeiten aus.
Die modernen Gesellschaften haben die Nacht zum Tag gemacht. Es wird Zeit, dass die Landschaftsarchitektur – zumindest in mittleren bis nördlichen Breiten - dies stärker in den Fokus nimmt. Das Projekt wird der Frage nachgehen, welche Rollen Dunkelheit und Nacht für die Landschaftsarchitektur in der Stadt spielen können und die Potentiale aufspüren, die in ihnen liegen. Anstelle am Ende eines Entwurfsprojektes noch schnell eine „Nachtperspektive“ mit ein paar Leuchten als Kür des Entwurfes zu liefern, soll es diesmal genau umgedreht versucht werden: die öffentlichen Räume, Gärten und Freianlagen aus der nächtlichen Sicht und Erlebbarkeit heraus betrachten und daraus Gestaltungsideen auch für den Tag entwickeln.
Organisation
Das Projekt wird in Zusammenarbeit mit der Hochschule für Angewandte Wissenschaft und Kunst (HAWK) Hildesheim, Institut für Lighting Design, durchgeführt. Dabei sollen Grundlagen der Lichtplanung über Exkursionen und Expertengespräche nach Hildesheim vermittelt werden. Ausserdem besteht die Möglichkeit, im Laufe des Projekts ggf. Arbeitsgruppen mit Studenten des Lighting Design zu bilden.Der Suchraum für nachtaktive Räume umfasst das gesamte Stadtgebiet in Hannover, soll aber möglichst bald auf einzelne öffentliche Räume, Plätze, Gärten o.ä. eingegrenzt werden.
Lehrbeauftragter Dipl.-Ing. Thomas Göbel-Groß, Kontakt: thomas.göbel-gross@hannover-stadt.de
Die Betreuungstermine finden wöchentlich, donnerstags, 16.00 Uhr in den Containern HH Str. 2 statt. Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass die Betreuungsangebote sich bis in die vorlesungsfreie Zeit erstrecken werden.
Betreuung: Dipl.-Ing. Thomas Göbel-Groß
Beginn: 12. April 2018, 16:00 Uhr, Projektraum Container, HH-Str.2