


Sommer 2014
VERTIEFUNGSPROJEKT
Laves +150+ Die Achse des Schönen
Zum 150-jährigen Todesjahr des hannoverschen Architekten und Städtebauers Georg Ludwig Friedrich Laves (1788- 1864) soll sein städtebauliches Wirken in Hannover zum Anlass genommen werden, das Thema der Stadtachsen zu bearbeiten.
An der Stadtplanung für Hannover war der klassizistische Hofbaumeister Laves seit 1816 maßgeblich beteiligt. Laves schuf das Straßensystem der von ihm konzipierten Ernst-August-Stadt, die bis heute den Stadtgrundriss prägt.: ErnstAugust-Platz, Opern- und Georgsplatz, Theaterstraße, Königsstraße (u.a.). Mit Kriegsende und beginnendem Wiederaufbau wandte sich Hannover von überlieferten, herrschaftlich hergeleiteten Stadtbaustrukturen ab und dem modernen Städtebau zu. Achsen, hierarchische Gesten waren seitdem verpönt und wurden über Jahrzehnte planerisch gemieden oder überformt. Die Moderne hielt Einzug in den Städtebau: fließende, geschwungene Straßenzüge in parkartigen Stadtlandschaften, grün eingebettete Gebäude und offene, transparente Architektur prägen seitdem die Nachkriegstadt. Einige Stadtachsen blieben erhalten, andere radikal überformt. Achsen bieten heute, über ihre ursprünglichen herrschaftlichen und militärischen Funktionen hinausgehend, Ordnung und Orientierung im Stadtraum. Sie nehmen vielfältige Nutzungen auf wie motorisierten Individualverkehr, öffentlichen Nahverkehr, Radfahrer und Fußgänger, sie dienen der klimatischen Verbesserung des Stadtkörpers (Frischluftschneisen) und können mit entsprechenden Angeboten zur Naherholung beitragen. Achsen dienen heute nicht mehr nur der Bewegung zwischen zwei Orten, sondern sind mehr und mehr auch als eigenständige Aufenthaltsräume mit eigenem Charakter präsent.
Organisation
Projektbeginn und Ausgabe der 1.Übung: Montag 14.04.2014 ,16.00 Uhr Raum B061, HH-Str. 8. Danach jeweils Mittwochs ab 16.00 Uhr Betreuung in Raum B061.
Ziel des Projekts ist es, die Bedeutung von Stadtachsen allgemein und in Hannover (aber auch in anderen Städten) zu erforschen, verstehen zu lernen, zu bewerten und planerisch weiter zu entwickeln. Im Laufe des Projekts sollen die vorhandenen Stadtachsen in Hannover untersucht und anschließend Potentiale für deren zukünftige Aufwertung und Umgestaltung ermittelt werden. Vernachlässigte Stadtachsen könnten wieder stärker ins Bewusstsein und mit neuer Bedeutung versehen werden. Für vorhandene Stadtachsen in der Innenstadt können neue Gestaltungen entwickelt werden. Darüber hinaus können u.U. neue Stadtachsen erfunden werden, die bislang unentdeckte Bezüge innerhalb des Stadtkörpers in Hannover schaffen könnten. Themen der Mobilität, der Freizeitgestaltung und Naherholung können dabei Ideengeber werden. Der Schwerpunkt des Projekts wird im Entwurf für eine selbstausgewählte Stadtachse liegen, die in allen Maßstabsebenen durchgearbeitet werden soll.
Betreuung: Dipl.-Ing. Thomas Göbel-Groß
Beginn: 14. April 2014, 16.00 Uhr,
Raum: B061 HH-Str. 8