


Sommer 2014
ORIENTIERUNGSPROJEKT
Limmern bis zur Leine
Entwerfen im Spannungsfeld zwischen hart und weich
Entwerfen ist eine intensive geistige aber auch körperliche Auseinandersetzung mit einem Ort; es kann nicht durch eine Vorlesung gelehrt werden, sondern nur durch direktes Üben am Objekt. Entwerfen ist auch kein Geheimnis und für jeden Menschen mit einem einigermaßen räumlichen Vorstellungsvermögen erlernbar. Sie werden in diesem Studienprojekt verschiedene Übungen absolvieren, die Ihnen die Komplexität des Entwerfens scheibchenweise zuführen. Dabei werden Sie vor allem eine Grundkompetenz des Entwerfers erlernen, die später im Beruf auch keine andere Partei für Sie übernehmen wird; die ästhetisch-raumbildnerische Fähigkeit. Innerhalb dieses Studienprojekts werden Sie sich mit einem innerstädtischen Freiraum auseinandersetzen, welcher aufgrund seiner Größe und Lage einer Vielzahl unterschiedlicher Nutzungen und Anforderungen unterliegt.
Das Projektgebiet ist im Stadtteil Linden-Nord gelegen und reicht von der Limmerstraße im Süden bis an die Leine und Dornröschenbrücke im Norden. Dementsprechend befindet sich der Raum zwischen zwei sehr unterschiedlich gekennzeichneten Bereichen: Zwischen harter und weicher Materialität, zwischen Fußgängerzone und Fluss. Der Freiraum weist in der Abfolge sehr unterschiedliche Nachbarschaften und Nutzungen auf, vom Seniorenheim und Spielplatz, Pfarrlandplatz mit Kindergarten und Wochenmarkt, Rad- und Fußwegverbindung, Aufenthaltsbereichen bis hin zur Gerhard-Uhlhorn-Kirche und dem Uferbereich der Leine. Linden-Nord ist durch ein Mit- und Nebeneinander unterschiedlicher sozialer Milieus geprägt. Dadurch entsteht folglich auch ein vielschichtiger Anspruch an die Gestaltung des Raumes. Welchen Beitrag können gestalterische Eingriffe für den Zugang zur Leine und eine Steigerung der Attraktivität und Aufenthaltsqualität am Ufer leisten? Mit welchen Bildern lassen sich neue Ideen einer hybriden Stadtlandschaft vermitteln? Für das Potential dieses Stadtraums gilt es ein Gestaltungskonzept zu finden, welches aussagekräftig genug ist um die bestehenden Untergliederungen (Querstraßen und Wege) zu überwinden und den Ort zu einer gestalterischen Einheit zusammenzufassen. Die zentrale Entwurfsaufgabe stellt die Frage, wie eine zeitgenössische Freiraumgestaltung zwischen den beiden Polen „hart–weich“ vermitteln bzw. interferieren kann und dabei einer lebendigen Szene mit ihren vielfältigen Nutzungsansprüchen gerecht wird. Neben der Gestaltung des Gesamtraumes bildet die Uferrandgestaltung und somit die An- bzw. Einbindung der Dornröschenbrücke einen thematischen Schwerpunkt. Im Frühjahr und Sommer wird die Brücke zu einem Szenetreff und ist zusätzlich der Zubringer zum Georgengarten. Im Hinblick auf die abendliche Nutzung der Limmerstrasse und der Dornröschenbrücke könnte sich durch eine entsprechende Gestaltung die Uferrandzone zu einem neuen „Publikumsmagnet“ entwickeln.
Organisation
Projekteinführung: Mittwoch, 16.04.2014 um 14.00 Uhr, C 009 (Archüf) HH-Str. 8.
Das einsemestrige Orientierungsprojekt richtet sich an Studierende im Bachelor, die sich intensiv mit dem Entwerfen und Erforschen von Freiräumen im urbanen Kontext auseinandersetzen wollen.
Die Korrekturen finden jeweils Mittwochs von 14-17 Uhr statt.
Arbeitsplätze stehen in Raum C009 (Archüf), Herrenhäuser Str. 8 zur Verfügung.
Zugelassen werden bis zu 16 Studierende.
Betreuung: Dipl.-Ing. Marion Klaus, Dipl.-Ing. Marcus Hanke
Beginn: 16. April 2014, 14.00 Uhr, Raum C009 (Archüf) HH-Str.8