Archiv Masterprojekte

Landschaftsarchitektur und Entwerfen


© Images Zeno Ansichtskarte

Winter 2019/20

SCHORSENBUMMEL Neugestaltung Georgstraße Hannover

Thema und Anlass

Die Georgstraße als zentrales Rückgrat der hannoverschen Fußgängerzonen sucht ein neues Erscheinungsbild. Nach der Modernisierung zentraler Plätze in der City soll nun auch für diesen Straßenzug eine neue Identität gefunden werden. Der historische, klassizistische Straßenzug der Ernst August Stadt verknüpft heute so unterschiedliche Orte wie das Bankenviertel um den Georgsplatz,

das gediegene Opernquartier, den Kröpcke als Stadtzentrum, die kommerziellen Kaufhauslagen
und das durch Veranstaltungen und Rotlicht geprägte Steintorquartier. Auch das Publikum und die Nutzergruppen sind entlang dieser Achse sehr unterschiedlich. Vom Businesskostüm bis zum Kaftan ist alles dabei. Die Achse bildet heute einen Querschnitt durch die hannoversche Gesellschaft ab.

Die Quartiere sind verschieden, aber welche Eigenidentität weist die Georgstraße selbst auf? Ihr heutiges Erscheinungsbild erhielt sie mit dem Bau der U-Bahn in den achtziger Jahren und der Aufpflanzung von Baumalleen. Sie ist mit allerlei Stadtmobiliar ausgestattet (Bänke, Papierkörbe, historisierende Stadtbeleuchtung, Fahrradbügel, Werbeanlagen usw.) und dient im Trubel des kommerziellen Zentrums als innere Ruhezone. Der Lieferverkehr, zunehmende Veranstaltungshäufigkeit und die hohe Nutzungsintensität haben sie an vielen Stellen in Mitleidenschaft gezogen.

Organisation

Der bundesdeutsche Typus „Fußgängerzone“ ist längst in die Jahre gekommen: Nutzungsänderungen, veränderte Kaufkraft, Verdrängungswettbewerbe und Onlinehandel setzen ihnen heute zu. Gleichzeitig ist der Drang der Menschen in die Städte auf der Suche nach Erlebnis, Konsum und Kontakt größer denn je. Bundesweit müssen Citylagen ums Überleben kämpfen, überall im Land wird nach neuen Konzepten für diese zentralen öffentlichen Räume gesucht. Der Schwerpunkt des Projekts wird im Entwurf für eine „Neue Georgstraße“ liegen, die in allen Maßstabsebenen (einschl. großem Modell) durchgearbeitet werden soll. In Expertengesprächen (u.a. mit dem Citymanager) sollen aktuelle Entwicklungstrends behandelt und neue Ideen entwickelt werden. Gemeinsam werden wir versuchen folgende Fragen zu bentworten: Welche neuen Angebote suchen Menschen aus Stadt, Region und weiterem Umland in der hannoverschen City? Wie kann sie neue Attraktivität erlangen? Wieviel Gestaltungsrahmen einerseits und wieviel Flexibilität in den öffentlichen Räumen andererseits sind erforderlich? Wie kann die zentrale Stadtachse ihrer postautomobilen Bedeutung gerecht werden? Welche Auswirkung haben aktuelle Trends der Verkehrswende auf die Fußgängerzonen?

Das Masterprojekt richtet sich an Studierende, die sich intensiv mit dem Entwerfen von Öffentliche Räumen auseinandersetzen wollen. Das Studio findet wöchentlich donnerstags um 16:00 Uhr im Container der HH-Str. 2 statt.

Betreuung: Thomas Göbel-Groß