Workshop

Ehemaliges NS-Gefangenenlager Falstad in Norwegen


Im Sommersemster 2010 führte das Lehrgebiet Geschichte der Freiraumplanung im Rahmen des MA-Studiengangs Landschaftsarchitektur in Kooperation mit dem Institut für Landschaftsplanung der Universität für Umwelt- und Biowissenschaften Ås/Norwegen einen 8-tägigen Workshop in Falstad bei Trondheim durch.

Das Falstad-Center

Wie in den anderen von deutschen Truppen im zweiten Weltkrieg besetzten Ländern errichteten die deutschen Besatzer nach der Kapitulation Norwegens am 10. Juni 1940 auch dort ein Terrorregime, wozu sechs größere Lager für politische Gefangene eingerichtet wurden. 1941 übernahmen die Besatzer das ehemalige Umerziehungsheim für Jungen in Falstad und hielten dort ca. 5.000 Menschen unterschiedlicher Nationalitäten gefangen. Zweihundert Gefangene sind in dem Lager umgekommen.

Das Falstad-Center, eröffnet im Jahr 2006, ist die erste Einrichtung in Norwegen, die sich mit den Gefangenenlagern und ihrer Geschichte der ca. 150.000 norwegischen und ausländischen Gefangenen in ganz Norwegen während der deutschen Besatzungszeit im Zweiten Weltkrieg befasst. Derzeit plant das Center, die Außenanlagen des ehemaligen Lagers in das bestehende Museumskonzept einzubinden und dabei die Geschichte im Außenraum sichtbar zu machen. Hierzu sollen sich deutsche und norwegisch Studierende im Rahmen eines gemeinsamen Workshops mit der Problematik der für die Opfer angemessenen Außenraumgestaltung auseinandersetzen sowie konzeptionelle Ideen für die Außenraumgestaltung entwickeln.

Vorbereitung

Die Teilnahme an der Lehrveranstaltung Gartendenkmalpflege zum Thema „Unbequeme Denkmale“ – Orte der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft als Aufgabe der Denkmalpflege wurde für den Workshop vorausgesetzt.
Reisestipendien: Das Lehrgebiet Geschichte der Freiraumplanung vergab gefördert vom DAAD zehn Reisestipendien für Studierende im Masterstudiengang Landschaftsarchitektur.